Tuba City befindet sich in der Navajo
Nation Reservation und wird entsprechend von Navajo und Hopi Native
Americans bevölkert. Das bringt ein paar Abweichungen von den
amerikanischen Standarten mit sich. Im Lobby des Hotels hängt ein
riesiges Portrait des Navajo-Präsidenten. Die amerikanische Flagge ist
zwar in dem Bild vorhanden, steht aber bescheiden in der Ecke. Tuba
City lebt nach eigener Zeitrechnung, die mit der Mountain Zeitzone
übereinstimmt. Die Stadt tickt also eine Stunde früher, als der Rest
Arizonas.
Das allgegenwärtige amerikanische Service-Lächeln? Fehlanzeige. Aber
das Zimmer war sauber, das Frühstück ok und die Kopfhaut blieb dran,
also was will man mehr?
Wir verließen Tuba City Richtung
Bryce Canyon. Übrigens, Bryce Canyon befindet sich in Utah und somit in
der Mountain Zeitzone. Wer aus dem Westen kommt und einen Termin am
Bryce Canyon vereinbart hat, sollte das berücksichtigen.
Termin am Bryce Canyon? Yep. Wir wollten den Canyon hoch zu Ross
erkunden. Dabei ist eine Reservierung unerlässlich.
Die Sache mit hoch zu Ross klappte nicht ganz. Das Tier, das mir
zugeteilt wurde, war ein Maultier und hieß Buggy... Soll ich wirklich
ein
Vieh mit kaputter Software reiten? Der Informatiker in mir jaulte vor
Schreck auf und erzitterte am ganzen Körper. Buggy ignorierte das.
Das Maultier, das meinem Mann in die Hände fiel, hieß Missis B. Dessen
Handhabung erwies sich als extra leicht - Missis B lief dem Buggy
hinterher. Wenn Buggy denn lief.
Aber das richtige Highlight unter den Pferdenamen war Dick - ein
muskulöser Wallach, der Spezialist für besonders schwer gebaute
Touristen. Der ihm zugeteilte Tourist jaulte auch auf, als er den Namen
hörte. Irgendwie gefiel ihm die Notwendigkeit, einen Dick zu reiten,
nicht besonders...
Aus meiner Erfahrung im Bryce Canyon würde ich davon abraten, eine
Spiegelreflex auf die Fahrt mitzunehmen. Erstens, wirbeln die Pferde
beim Gehen jede Menge Staub in die Luft. Nach ein paar Minuten musste
ich die Kamera in meine Bandanna umwickeln, um sie vor Staub zu
schützen. Der Kopf ist nunmal leichter zu waschen.
Ausserdem, wenn man kein geübter Reiter ist, stört der zwei Kilo
schwerer Brocken am Halse zusätzlich. Insbesondere, wenn das Reittier
Buggy heißt...
Buggy wollte mir unbedingt beweisen, dass der Name nicht umsonst
vergeben war. Ich muss sagen, sie überzeugte mich auf der ganzen
Linie...
Zuerst war ein Zaun aus Holz dran. Nein, nicht zum Springen - Buggy
verbiss sich daran. Ein kräftiges Klopfen zwischen die Ohren half.
Dann blieb das Vieh für ein paar Minuten auf der Pferdetoilette stehen,
einem besonderen Platz, wo die Tiere sich vor dem Absteigen in den
Canyon erleichtern. Ein kräftiges Klopfen auf den Hintern half
letztendlich.
Danach schaute der Leiter unserer Kavalkade, Bo, bei mir vorbei. Er
rüstete mich mit einem Seil aus und zeigte, wie man damit bei Buggy
"Gas gibt". Er wusste, was er tat - Buggy erwies sich als Saboteurin
und zelebrierte Schlafen am Arbeitsplatz. Dagegen half nur das
entschlossene Treffen mit dem Seil auf den Hintern. Zärtlichere
Steuerungsmethoden wurden von Buggy komplett ignoriert.
Bo erzählte etwas über die Entstehung des Bryce Canyons und die
uralten, sehr seltenen Bäume, die da wachsen. Allerdings konnte ich mir
das nicht merken - Buggy und die Kamera haben meine Aufmerksamkeit
komplett unter sich aufgeteilt. Gegen das Ende der Fahrt wurde ich
immer geübter im Maultierarschversohlen.
Da sind die beiden noch mal - Buggy mit grünem Geschirr, und die treue
Missis B in Rot.
Zur Weiterfahrt sattelten wir auf unsere treue Toyota um. Welch eine
Erleichterung!
Использование материалов с данного сайта только с письменного
разрешения автора сайта:
контакт.
Copyright www.photoambulance.com, all rights reserved.
Urheberrechtlich geschützt,
Kontakt.