Wild West Report




Part 3.1:

Tuba City, Arizona - Bryce Canyon, Utah




Tuba City befindet sich in der Navajo Nation Reservation und wird entsprechend von Navajo und Hopi Native Americans bevölkert. Das bringt ein paar Abweichungen von den amerikanischen Standarten mit sich. Im Lobby des Hotels hängt ein riesiges Portrait des Navajo-Präsidenten. Die amerikanische Flagge ist zwar in dem Bild vorhanden, steht aber bescheiden in der Ecke. Tuba City lebt nach eigener Zeitrechnung, die mit der Mountain Zeitzone übereinstimmt. Die Stadt tickt also eine Stunde früher, als der Rest Arizonas.

Das allgegenwärtige amerikanische Service-Lächeln? Fehlanzeige. Aber das Zimmer war sauber, das Frühstück ok und die Kopfhaut blieb dran, also was will man mehr?





Wir verließen Tuba City Richtung Bryce Canyon. Übrigens, Bryce Canyon befindet sich in Utah und somit in der Mountain Zeitzone. Wer aus dem Westen kommt und einen Termin am Bryce Canyon vereinbart hat, sollte das berücksichtigen.




Termin am Bryce Canyon? Yep. Wir wollten den Canyon hoch zu Ross erkunden. Dabei ist eine Reservierung unerlässlich.




Die Sache mit hoch zu Ross klappte nicht ganz. Das Tier, das mir zugeteilt wurde, war ein Maultier und hieß Buggy... Soll ich wirklich ein Vieh mit kaputter Software reiten? Der Informatiker in mir jaulte vor Schreck auf und erzitterte am ganzen Körper. Buggy ignorierte das.

Das Maultier, das meinem Mann in die Hände fiel, hieß Missis B. Dessen Handhabung erwies sich als extra leicht - Missis B lief dem Buggy hinterher. Wenn Buggy denn lief.

Aber das richtige Highlight unter den Pferdenamen war Dick - ein muskulöser Wallach, der Spezialist für besonders schwer gebaute Touristen. Der ihm zugeteilte Tourist jaulte auch auf, als er den Namen hörte. Irgendwie gefiel ihm die Notwendigkeit, einen Dick zu reiten, nicht besonders...




Aus meiner Erfahrung im Bryce Canyon würde ich davon abraten, eine Spiegelreflex auf die Fahrt mitzunehmen. Erstens, wirbeln die Pferde beim Gehen jede Menge Staub in die Luft. Nach ein paar Minuten musste ich die Kamera in meine Bandanna umwickeln, um sie vor Staub zu schützen. Der Kopf ist nunmal leichter zu waschen.

Ausserdem, wenn man kein geübter Reiter ist, stört der zwei Kilo schwerer Brocken am Halse zusätzlich. Insbesondere, wenn das Reittier Buggy heißt...




Buggy wollte mir unbedingt beweisen, dass der Name nicht umsonst vergeben war. Ich muss sagen, sie überzeugte mich auf der ganzen Linie...

Zuerst war ein Zaun aus Holz dran. Nein, nicht zum Springen - Buggy verbiss sich daran. Ein kräftiges Klopfen zwischen die Ohren half.

Dann blieb das Vieh für ein paar Minuten auf der Pferdetoilette stehen, einem besonderen Platz, wo die Tiere sich vor dem Absteigen in den Canyon erleichtern. Ein kräftiges Klopfen auf den Hintern half letztendlich.

Danach schaute der Leiter unserer Kavalkade, Bo, bei mir vorbei. Er rüstete mich mit einem Seil aus und zeigte, wie man damit bei Buggy "Gas gibt". Er wusste, was er tat - Buggy erwies sich als Saboteurin und zelebrierte Schlafen am Arbeitsplatz. Dagegen half nur das entschlossene Treffen mit dem Seil auf den Hintern. Zärtlichere Steuerungsmethoden wurden von Buggy komplett ignoriert.




Bo erzählte etwas über die Entstehung des Bryce Canyons und die uralten, sehr seltenen Bäume, die da wachsen. Allerdings konnte ich mir das nicht merken - Buggy und die Kamera haben meine Aufmerksamkeit komplett unter sich aufgeteilt. Gegen das Ende der Fahrt wurde ich immer geübter im Maultierarschversohlen.




Da sind die beiden noch mal - Buggy mit grünem Geschirr, und die treue Missis B in Rot.


Zur Weiterfahrt sattelten wir auf unsere treue Toyota um. Welch eine Erleichterung!


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